Grazer Keplerspatzen

Einige Konzerte der vergangenen Jahre

20. Mai 2025 - Turnsaal Keplergymnasium, Graz

Sing!

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Grazer Keplerspatzen 

Klavier: Alekesey Vylegzhanin 

Leitung: Ulrich Höhs

6. April 2025 - Großer Kammersaal, Graz

Carl Orff: Carmina burana

Jake Runestad: Ritual 
Ryan Main: Legatum 

Die "Carmina burana" hat seit der Uraufführung 1937 durchschlagende Erfolge verbucht und erfreut sich ungebremster Popularität beim Publikum. Das Werk fasziniert durch seine mitreißenden, archaischen Rhythmen und seine mittelalterlichen Texte, wodurch sich die Zuhörer in eine ferne Vergangenheit versetzt fühlen, die geprägt war von Aberglauben und Endzeitstimmung, aber auch freudiger Lebensbejahung und derber Komik. Das Treiben der Menschen ist dabei fest in das Rad des Schicksals eingespannt, welches sich unerbittlich dreht und so über Wohl und Weh, Glück und Unglück der Menschen entscheidet. Ob König oder Lebemann, alle erwarten ihren Urteilsspruch durch Fortuna, der Göttin des Schicksals, und so gilt es, sie milde zu stimmen, bevor Tanz und Reigen beginnen. Die Anrufung der Göttin umspannt das eigentliche Treiben, welches aus Tänzen und Liedern, Trinkgelagen und Festen, sowie der Huldigung von Schönheit und Liebe besteht. Die Grazer Keplerspatzen werden das Werk in einer spannungsgeladenen Fassung für zwei Klaviere, Blechbläser, Flöten und umfangreiches Schlagwerk aufführen, wodurch dem Gesang noch mehr Gewicht als in der Orchesterfassung verliehen wird. 

Ergänzt wurde das Programm von zwei 2023 entstandenen, sich in das Klangbild sehr gut einfügenden Neukompositionen: Einmal dem rasanten "Legatum" (dt. Vermächtnis) des amerikanischen Komponisten Ryan Main (*1984) mit modernem lateinischen Text, synkopierten Rhythmen und faszinierenden Harmonien begleitet von Klavier und Schlagwerk. Die im Text aufgeworfenen Fragen sind nicht nur ein abstraktes Konzept, sondern berühren Grundlegendes, das in unserem täglichen Leben Relevanz und Dringlichkeit haben kann. 

Und: "Ritual", einer rhythmisch treibenden Erzählung von Jake Runestad (*1986), die eine künstlich geschaffene Sprache für farbenfrohe klangliche Effekte verwendet. Der Titel spielt auf gesellschaftliche Rituale an, die nur um der Tradition willen fortbestehen, aber eigentlich ein tieferes Nachdenken und Überdenken erfordern würden. Schlagwerk und der Chor wüten mit düsterer Intensität, während eine einsame Solistin eine weichere, nachdenklichere Perspektive bietet. Trotz des Versuchs der Solostimme eine Veränderung herbeizuführen, wird diese zarte Stimme letztlich von der Macht der Tradition überrollt, und der Chor - mit erdigem, schroffen Klang mitunter am Rande des Brüllens - sowie die Trommeln übertönen jede alternative Perspektive.
Grazer Keplerspatzen 
SoundINNbrass 
Schlagwerkensemble Konservatorium Graz 
Klaviere: Aleksey Vylegzhanin, Levon Avagyan 

Philipp Schöllhorn - Bariton 
Tetiana Miyus - Sopran 
Jakob Nistler - Tenor 

Leitung: Ulrich Höhs.